Dienstag, 25. November 2014

Stewart Island - Nature Land

Das war ein schöner Tag auf Stewart Island. Das Wetter war bedeckt, aber zunächst klar. Erst am Nachmittag trübte es ein und begann zu regnen - kenn ich: New Rainland. Stewart Island hat Charme, kein Zweifel. Meine Vermutung, dass sich die wirkliche Schönheit erst bei einem der längeren Mehrtageswanderungen erschließt, ist bestimmt richtig. Dennoch ist auch dieses kurze Kennenlernen heute schon beeindruckend. Immerhin ist die Insel fast gänzlich ein Nationalpark.



Stewart Island mit seinem „Hauptort“ Oban (es ist der einzige überhaupt) wirkt sehr wenig touristisch und sieht viel mehr nach Outdoor Fans aus. Natürlich leben die 400 Inselbewohner vorwiegend vom Tourismus. Sogar Cruise Ships ankern in der Halfmoon Bay. Aber es gibt nur ein richtiges Restaurant, ein Cafe, eine Creperie. Ein Inselshop, ein Andenkenladen, eine T-Shirt-Boutique. Das ist alles. Wirklich. Natürlich ist da zentral das Visitor Centre des DOC, des Departement of Conservation. Das ist die neuseeländische Umwelt- und Nationalpark-Behörde. Die sorgt für die hervorragende Erschließung der Nationalparks für „Hiker & Hunter“. Ja, selbst hier darf gejagt werde, zwar nur „white deers“, aber immerhin, es widerspricht der Vorstellung von einem Nationalpark. Alle Vögel sind aber geschützt. Klar, auch der Kiwi.


Ich hatte Glück mit der kleinen Bustour „Village & Bays“, kann ich nur empfehlen. Kylie erzählte wirklich gut und mit viel Herz einer geborenen Insulanerin von der Schönheit und Einzigartigkeit dieser Insel. Sie ist der südlichste erschlossene Punkt Neuseelands im antarktischen Ozean. Und: Stewart Island ist der südlichste Punkt, den ich auf diesem Planeten neben Patagonien, Punta Arenas (das liegt noch eine ganzes Stück weiter südlich), besucht habe. Stewart Island ist daher auch südlicher gelegen als der südlichste Punkt Australiens. Tasmanien, mein nächstes Reiseziel, liegt etwa auf der Höhe Wellingtons, also ein ganzes Stück weiter nördlich.


Das Wetter hätte schöner sein können, klar. Aber auch so waren die Ruhe auf der Insel, besonders jetzt vor der Hauptsaison, und der Gesang der vielfältigen Vögel, die weite Sicht über Buchten und Meere, sehr beeindruckend. Die vielen schönen Buchten und Strände übertrafen fast noch den Abel Tasman NP. Ein sehr schönes und geschütztes Fleckchen Erde, das man erwandern muss, in Neuseeland auf jeden Fall einen Besuch wert.



Der ca. 2,5 stündige Weg (Return) zum Ackers Point bzw. Lighthouse war einfach wunderschön. Ich traf keine Menschenseele und hörte nur das Rufen der Vögel und das Rauschen des Meeres. Da relativiert es sich, dass ich ab 4 Uhr nachmittags, als es heftiger zu regnen anfing, kein geöffnetes Cafe oder Restaurant mehr finden konnte, sondern im Visitor Centre auf die Abfahrt der Fähre um 6 pm warten musste. Stewart Island schläft noch fast den Dornröschen-Schlaf.

Mehr Fotos gibts hier im Webalbum.


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