Mittwoch, 12. November 2014

Glowworms, glowworms

Gestern war es auf der Fahrt hierher zum ersten Mal ein richtig neuseeländischer Regentag mit Sturm aus Westen und vielen heftigen Schauern. Die Inseln sind nicht ohne Grund so schön grün. Kalt wurde es auch, nur 11°, heute morgen an den Waitomo Caves gar nur 7°. Die Cabin der Waitomo Caves Guest Lodge ist nur begrenzt beheizbar...
Dennoch ist die Unterkunft toll und ländlich angepasst, darum in jedem Falle empfehlenswert, allein schon wegen der guten Tipps für Unternehmungen. Colin hats drauf.



Seinem Vorschlag folgend habe ich nicht die "touristische" Höhlentour gemacht, sondern eine dreistündige Exkursion vor allem in die Glowworm Höhlen, kleine Gruppe von 12 Personen. Ich konnte mir wenig drunter vorstellen, aber es ist sehr beeindruckend. Die glowworms sind ca. 3 cm lang und dünn, aber gut an der Höhlendecke sichtbar; an einem Körperende leuchten sie wie eine blaue Diode. Das ist ihr Trick, Fliegen und andere Insekten anzulocken, die an langen Fäden, die die glowworms spinnen (hängen überall ca. 10 cm von der Decke wie Spinnenfäden) kleben bleiben und dann von den Würmern eingewickelt und zu sich hoch gezogen werden. Das konnte man gut beobachten. Überhaupt war die Tour eine Tour der Langsamkeit. Langsam ging man durch die 2 Höhlen, um dann in der zweiten in ein Schlauchboot zu steigen und sich durch einen unterirdischen Höhlentunnel treiben zu lassen. Über einem ein Sternenhimmel voller Glühpunkte. Im Boot sollten wir unsere Helmlichter aus machen, und als sich das Auge an die Dunkelheit gewöhnt hatte, schienen die glow worms immer stärker zu leuchten, man konnte immer besser sehen! Einige Male glitten wir still den Tunnel entlang, es war eine faszinierende Erfahrung. Selbst zum Höhlenausgang sind wir nachher in fast völliger Finsternis schön Hand auf der Schulter des Vordermannes gegangen. Keiner sprach ein Wort. Erst am Ausgang der Höhle im super grellen Licht des Tages (es tat im ersten Moment fast weh) löste sich die Konzentration - eine wirklich einmalige Erfahrung. So etwas habe ich noch nie erlebt, es war toll.



In den Höhlen war auch der Regen ohne Bedeutung. Abends gab es dann noch ein gutes Dinner im Huhu - Cafe gegenüber der Lodge. Dort bat mich ein US-Ehepaar an seinen Tisch (es war sonst alles besetzt), mit dem ich in der Höhle war. Wir haben uns dann lange und sehr angeregt über unsere Reiseerfahrungen unterhalten. Das war also gestern ein echtes Highlight.

Die Glowworms ließen sich natürlich ohne größeren fotografischen Aufwand nicht aufnehmen. Ich habe nur ein paar sonstige Höhlenbilder gemacht und ins Netz gestellt. Die spiegeln aber die Erfahrung mit den glowworms in keiner Weise wider. Man muss es erleben!



Ein paar mehr Fotos gibts im Webalbum.

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