Samstag, 22. November 2014

Queenstown - nass und von innen

In Queenstown konnte man heute ein Wechselbad erleben: morgens grau, aber trocken, vormittags Aufhellung, mittags 4 Stunden Unwetter mit Sturm, später nachmittags Aufhellung und abends sonnig. Bin einmal richtig gut nass geworden trotz Regenjacke und Schirm. Der nützte allerdings bei dem Sturm nichts mehr. Meine Planungen für heute, eventuell mit der Gondola auf Queenstowns Aussichtsberg zu fahren oder eine Bootsfahrt zu machen, waren damit erledigt.


 Als ich dann ins Hotel kam zum Abtrocknen und Aufwärmen, ging ein Feueralarm los - ein echter. Pass geschnappt und ab durchs Treppenhaus in die Lobby. Die Feuerwehr war mit 3 Fahrzeugen angerückt, Feuerwehrleute mit Rauchmasken drangen ins Treppenhaus ein. Zu sehen und zu riechen war von einem Feuer nichts. Nach knapp einer Stunde war alles vorbei und abgeblasen, die Feuerwehr abgerückt. In der Bar oben im 6. Stock soll der Feueralarm ausgelöst worden sein, ob absichtlich oder irrtümlich wurde nicht klar. War auch egal. Schreck vorbei - und wieder aufs Zimmer.

Den Rest des Tages würde ich irgendwie totschlagen müssen. Denn die Straßen, Geschäfte und Lokalitäten von Queenstown kannte ich nun alle vom x-mal Vorbeigehen. So groß ist der Ort nicht. Es ist eigentlich eine einzige Ansammlung von Hotels, Appartementhäusern, Restaurants, Bars und Outdoorgeschäften. Und natürlich die zahllosen Agenturen, die „activities“ verkaufen: Kayaking, Paragliding, Bungee-Jumping, Wasserski, Speedboot, mountain biking, cross motor biking, Jetbootfahren, Sommerrodeln und wasweißich nicht alles. Natur ist allenfalls Kulisse, denn die meisten Angebote findet man in NZ an jedem Freizeitort. Das meine ich mit „Disneyland“. Kiwiland verkauft sich heute fast durchgängig als ein riesiges Disneyland. In Queenstown ist das auf die Spitze getrieben. Ein Casino gibts natürlich auch. Nach den Flaggen und der Rangfolge der Wechselkurse zu urteilen, kommen die meisten Gäste aus Japan, Korea, Taiwan, Australien. Europa (Euro) steht an letzter Stelle - trotz der vermeintlich vielen Deutschen.



Ob mir Queenstown gefallen hat? Was für eine Frage. Sich den Zirkus mal ein paar Stunden ansehen, ok, aber einen verregneten Tag hier die Zeit tot zu schlagen - nein, da war Queenstown nichts für mich. Selbst bei gutem Wetter kann man hier nicht viel anderes als die angebotenen Aktivitäten machen / buchen. Zum Wandern gibts hier kaum Wege, hier ist auch kein Nationalpark. Dort sieht es natürlich gerade mit Mehrtageswanderungen ganz anders, also positiv aus. Dazu werde ich in meinem Resumee zu Neuseeland etwas schreiben. Queenstown jedenfalls kann man zumindest bei solch verregnetem Wetter abhaken: eine unumgängliche Station zum Milford Sound - gut für einen netten Abend in einem Restaurant am Pier!



Übrigens: Es sieht gut aus. Die Straße zum Milford Sound ist heute wieder offen, und der Wetterbericht ist für morgen endlich mal richtig gut Wäre ja ein riesiges Glück! Ich werde hier sehr früh abfahren müssen, denn die Anfahrt zum Sound dauert gut 4 Stunden.



Und dann präsentierte sich Queenstown doch noch ganz versöhnlich: Am Spätnachmittag kam die Sonne raus, so dass ich tatsächlich noch eine kleine Cruise, eine Bootsfahrt in den Frankton Arm machen konnte, das war doch wenigstens nett!


Ein paar Fotos mehr gibts hier im Webalbum.

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