Mittwoch, 10. Dezember 2014

Tasman und Port Arthur

Es ging heute die Ostküste hinunter Richtung Hobart. Ich wollte noch einen Abstecher auf die Tasman Peninsula mit dem Tasman National Park machen (nicht verwechseln mit dem Abel Tasman National Park in Neuseeland). Am Ende der Halbinsel liegt außerdem Port Arthur. Die Fahrt war nur teilweise abwechslungsreich, dann wenn man eine schöne Sicht auf die Küste hatte. Ansonsten Farmland - wie in Neuseeland. Interessant wurde es erst wieder ab Sorell, wo man auf die Tasman Peninsula abbiegt.



Dort warten einige durchaus imposante Küstenabschnitte, die man leicht mit dem Auto und mit kurzen Fußwegen erreichen kann, meist schroffe und felsige Phänomene in der Brandung, wie Blowholes, die Tasman Bridge und Devils Kitchen. Das kann man auf den Fotos ganz gut ansehen, nichts Weltbewegendes, aber nett. Ich hatte heute überwiegend tasmanisches Wetter: unvorhersagbar, meist wolkig, recht warm, mit Schauern. Sogar Sonne gabs.



Die Sonne brannte allerdings kurz und heftig in Port Arthur, als ich auf dem baumlosen Rasen einer engagierten Einführung in die Historic Site Port Arthur folgte. Ich wollte mir ja eigentlich die spezielle Convict - Vergangenheit nicht noch einmal antun, aber erstens gehört sie zu Tasmanien und dem tasmanischen Selbstverständnis dazu: Aus den oft wegen Nichtigkeiten wie Armutsdiebstählen verurteilten und verbannten Gefangenen des 18. / 19. Jahrhunderts wurden die ersten Pioniere und Siedler späterer Zeit. Außerdem (zweitens) gibt es in Port Arthur nichts anderes als die großartig aufgemachte und touristisch bis ins Letzte durch geplante Anlage. Man landet am Ende der Straße quasi vor der Kasse und darf dann $A 35 löhnen. Einen Ort Port Arthur, wie ich dachte, gibt es nicht. Das ist dann der Fährhafen Nubeena (Hobart - Nubeena) ein paar Kilometer entfernt, der für die Hobarter bequem die Freizeitwelt der Tasman Peninsula erschließt. Naja, ich hab mir das also angeschaut und angehört, mit welcher Hingabe die Schrecken der Strafen im 18. Jahrhundert geschildert wurden (Marke Gruselkabinett) und mich bald wieder davon gemacht. Und genau in Port Arthur auf dem Rasen schien kräftig die Sonne! Übrigens hat erst Queen Victoria 1877 Port Arthur schließen und umbenennen lassen, da es ein Schandfleck für das British Empire sei. Heute wird es als Touristenmagnet vermarktet - wie gesagt, nicht ganz mein Fall. Der Kaffee war wenigstens ok.



Nun bin ich also wieder in Hobart, es ist trübe und regnet, werde aber dennoch gleich mit Handy-Foto ein paar Aufnahmen machen, wenn ich zur Waterfront essen gehe. Austern sollen hier sehr gut sein, werde sie probieren. Für ein Resumee ist es zu früh: Mir ist noch gar nicht danach, und außerdem braucht man dazu ein wenig mehr Abstand. Und morgen geht es zuerst mal noch nach Melbourne für eine paar glorreiche Vorweihnachtstage auf der Südhalbkugel - es liegt wieder ein Wochenende an, bin gespannt!


Die Fotos von heute gibt es hier im Webalbum Tasman.

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