Donnerstag, 27. November 2014

Christchurch und das Ende

Es war eine lange und wenig abwechslungsreiche Fahrt von Dunedin auf dem SH 1 gen Norden - das ist eine richtige Livestock Route: jede Menge Trucks mit Schafen. Neuseeland versorgt offenbar die ganze muslimische Welt mit Schaffleisch. Anfangs gab es einen kurzen sehr malerischen Abstecher auf der kleinen Küstenstraße nach Karitane, und die letzten 150 km bin ich die Scenic Inland Route gefahren, etwas dichter an den Bergen, auch ganz hübsch. Der Rest war plattes Küstenland mit bewässerten Weiden und Vieh, meist Schafen. Insofern also wieder typisches Neuseeland.



Der Nachmittag in Christchurch war sehr beeindruckend. Ich war doch nicht ganz darauf gefasst, was ich hier vorgefunden habe. Das riesige Areal der City ist zerstört vom Erdbeben 2011 und heute eine große reconstruction area. Manches ist schon wieder fertig, vieles noch Provisorium und der Rest Baustelle. Ich wurde an (Ost-) Berlin 1990 erinnert. Ich hatte mir das Ausmaß so nicht vorgestellt. Sehr eindrucksvoll, doch macht es auch betroffen. Es gab hier mehr Tote als 9/11. Und alles wird später schöner sein als es vorher war. Also das zu sehen, gehört zu Neuseeland unbedingt dazu: Die positive Kraft, den Naturgewalten mit neuen Zielen entgegen zu treten.



Das war also nun Neuseeland. Es ist ein schönes Land, reich an vielfältigen Naturschönheiten. Gerade diese Vielfalt auf relativ kleinem Raum ist es vielleicht, die Menschen so anzieht. Es gibt hier Vulkane, Strände wie in der Südsee, Gebirge mit Schneebergen, Fjorde und viel Regenwald, und zwar den in den gemäßigten Zonen, also nicht den tropischen, mit Wasserfällen, Höhlen usw. All das macht Neuseeland zu einem Kaleidoskop bunter Landschaftsformen. Aber alles ist doch recht klein und übersichtlich, sozusagen im Kleinfilmformat. Dazu gibt es eben auch weite Landesteile, die ganz stark von einer sehr einseitigen Landwirtschaft (Viehzucht, Holz) geprägt sind. Das macht weite Teile des Landes sowohl auf der Nord- als auch auf der Südinsel recht eintönig.



Klar gibt es auch wirkliche Highlights. Ich rechne die Coromandel Peninsula dazu und natürlich den Milford Sound. Beides habe ich so sonst nirgendwo gefunden. Alles andere gibt es woanders auch, meist großartiger und besser. Da sollte man also lieber die „Originale“ anschauen, auch wenn man dafür recht viel in unterschiedliche Weltgegenden reisen muss. Wir in Europa sind mit einer solchen Vielfalt und einem solchen Reichtum an verschiedenartigen Landschaften und Landschaftsformen gesegnet, dass man deswegen kaum nach Neuseeland reisen müsste. Für Australier sieht das ganz anders aus: Die haben so etwas, was es in Neuseeland gibt, nicht auf ihrem Kontinent. Kein Wunder, dass so viele Ozzis so gerne die Kiwis besuchen!



Ganz besonders aber dürfte sich Neuseeland erst für den Wanderer erschließen. Die Nationalparks sind vorbildlich mit Wanderwegen, gerade auch mit Weitwanderwegen, erschlossen. Gute Informationen und bestens ausgeschilderte Tracks machen sie zu einem Paradies für vergleichsweise ungefährliches Wandern; wirklich gefährliche Tiere gibt es hier nicht, keine großen Raubtiere, keine Giftspinnen, also alles "clean". Den Wanderern dürften sich noch ganz andere Seiten Neuseelands eröffnen, als ich sie auf solch einer Autorundfahrt überhaupt erleben konnte. Und ein Backpacker - Paradies ist es obendrein. Hier trifft Jugend wirklich jede Menge andere Jugend. Trotz mancher Vorbehalte, die ich hier geäußert habe, muss ich sagen: Dennoch ist Neuseeland samt seinen Menschen, die ich kennen gelernt habe, ein freundliches und irgendwie liebenswertes Land. Ich bin zwar kein enthusiastischer Neuseeland-Fan geworden, aber ich habe diese Inseln schätzen gelernt. Es war eine interessante Reise. Ob man für all das um den halben Globus fliegen sollte, das muss jeder für sich selber entscheiden.

Timaru Xmas
Morgen geht es nun weiter nach Australien. Zunächst gibt es ein paar Tage „Pause“ in Sydney, im Sommer. Mich erwarten 30° am Wochenende. Wenn das kein schöner Advent werden kann! Mit dem Blog werde ich auch etwas pausieren, ehe es dann nächste Woche in Tasmanien weiter geht.


Christchurch re:Start
Ein paar Fotos von heute gibts auch noch hier im Google Webalbum.

Mittwoch, 26. November 2014

Geheimtipp: die Catlins

Da sag noch einer, es gäbe in Neuseeland keine Überraschungen. Heute habe ich eine solche positiv erlebt, und zwar in den Kathleens - nein, das ist nur eine Eselsbrücke, es sind die Catlins. Das ist der Landstrich im Halbmond zwischen Invercargill und Dunedin, also ganz im Südosten der Südinsel. Hatte ich noch nie was von gehört bis heute morgen. Ich entdeckte die Catlins, als ich nach einer schönen Route abseits des SH 1 suchte und den Motelbesitzer in Invercargill fragte. Die Scenic Southern Route (durchweg gekennzeichnet von Te Anau an) führt da auch entlang.



Allerdings habe ich die Alternative direkt an der Küste entlang genommen, schon um zum Waipapa Lighthouse zu gelangen. Das ging bereits zum Teil auf graveled roads, und weiter nach Waikawa geht es nochmal 14 km auf Schotterstraße. Hat sich aber total gelohnt. Die Catlins bieten alles, was ich mir so oft vergeblich von Neuseeland gewünscht habe: Abwechslungsreiche Landschaft, Hügel und schöne Täler, viel Weideland mit unendlich vielen Schafen, aber auch sehr viel Wald, und zwar richtigen Wald, Buschland und Regenwald, und keine Holzplantagen. Dazu immer wieder tolle Küstenabschnitte mit herrlichen Aussichten, Dünenlandschaft, Fjorde, ein bisschen Steilküste, und vor allem wahnsinnig schöne menschenleere Buchten. Seht die Fotos! Also die Catlins haben mir absolut gut gefallen. Die Strecke direkt an der Küste und durch die Küstenberge der Catlins ist ca. 100 km lang und sehr kurvenreich. Man braucht also Zeit, schon um die Abstecher zu Aussichtspunkten an der Küste oder um mehrere Wasserfälle anzusehen. Einen davon habe ich mit einem wunderschönen bush walk besucht.



Nun bin ich in Dunedin (gesprochen d’ni:dn), der vorletzten Station in Kiwiland. Es ist eine sehr schöne, sehr britische Stadt mit viel jungem Leben: Hier ist die einzige große Universität von Otago, der hiesigen Provinz. Dunedin soll aber auch wegen der hohen Lebensqualität bei vielen Auslandsstudenten beliebt sein. Die Lebensqualität kann ich jedenfalls vom Abend her bestätigen: eine tolle Stadt, lohnte für länger als eine Nacht.



Morgen geht es eine lange Strecke mit einer scenic route dabei ca. 500 km nach Christchurch Richtung Norden. Da übernachte ich, um dann am Freitag nach Sydney zu fliegen. So zum Ende hin wird mir nach drei Wochen quer durchs ganze Land etwas eigentümlich zumute. Neuseeland ist doch irgendwie eine interessante Insel (zwei!), ein schönes Land. Dazu aber dann zum echten Abschied morgen noch ein paar Gedanken.

Die Fotos von heute (ohne Stadtbilder) wie immer im Google Webalbum.

Dienstag, 25. November 2014

Stewart Island - Nature Land

Das war ein schöner Tag auf Stewart Island. Das Wetter war bedeckt, aber zunächst klar. Erst am Nachmittag trübte es ein und begann zu regnen - kenn ich: New Rainland. Stewart Island hat Charme, kein Zweifel. Meine Vermutung, dass sich die wirkliche Schönheit erst bei einem der längeren Mehrtageswanderungen erschließt, ist bestimmt richtig. Dennoch ist auch dieses kurze Kennenlernen heute schon beeindruckend. Immerhin ist die Insel fast gänzlich ein Nationalpark.



Stewart Island mit seinem „Hauptort“ Oban (es ist der einzige überhaupt) wirkt sehr wenig touristisch und sieht viel mehr nach Outdoor Fans aus. Natürlich leben die 400 Inselbewohner vorwiegend vom Tourismus. Sogar Cruise Ships ankern in der Halfmoon Bay. Aber es gibt nur ein richtiges Restaurant, ein Cafe, eine Creperie. Ein Inselshop, ein Andenkenladen, eine T-Shirt-Boutique. Das ist alles. Wirklich. Natürlich ist da zentral das Visitor Centre des DOC, des Departement of Conservation. Das ist die neuseeländische Umwelt- und Nationalpark-Behörde. Die sorgt für die hervorragende Erschließung der Nationalparks für „Hiker & Hunter“. Ja, selbst hier darf gejagt werde, zwar nur „white deers“, aber immerhin, es widerspricht der Vorstellung von einem Nationalpark. Alle Vögel sind aber geschützt. Klar, auch der Kiwi.


Ich hatte Glück mit der kleinen Bustour „Village & Bays“, kann ich nur empfehlen. Kylie erzählte wirklich gut und mit viel Herz einer geborenen Insulanerin von der Schönheit und Einzigartigkeit dieser Insel. Sie ist der südlichste erschlossene Punkt Neuseelands im antarktischen Ozean. Und: Stewart Island ist der südlichste Punkt, den ich auf diesem Planeten neben Patagonien, Punta Arenas (das liegt noch eine ganzes Stück weiter südlich), besucht habe. Stewart Island ist daher auch südlicher gelegen als der südlichste Punkt Australiens. Tasmanien, mein nächstes Reiseziel, liegt etwa auf der Höhe Wellingtons, also ein ganzes Stück weiter nördlich.


Das Wetter hätte schöner sein können, klar. Aber auch so waren die Ruhe auf der Insel, besonders jetzt vor der Hauptsaison, und der Gesang der vielfältigen Vögel, die weite Sicht über Buchten und Meere, sehr beeindruckend. Die vielen schönen Buchten und Strände übertrafen fast noch den Abel Tasman NP. Ein sehr schönes und geschütztes Fleckchen Erde, das man erwandern muss, in Neuseeland auf jeden Fall einen Besuch wert.



Der ca. 2,5 stündige Weg (Return) zum Ackers Point bzw. Lighthouse war einfach wunderschön. Ich traf keine Menschenseele und hörte nur das Rufen der Vögel und das Rauschen des Meeres. Da relativiert es sich, dass ich ab 4 Uhr nachmittags, als es heftiger zu regnen anfing, kein geöffnetes Cafe oder Restaurant mehr finden konnte, sondern im Visitor Centre auf die Abfahrt der Fähre um 6 pm warten musste. Stewart Island schläft noch fast den Dornröschen-Schlaf.

Mehr Fotos gibts hier im Webalbum.


Montag, 24. November 2014

Bei den Schafen in Southland

Nach solch einem schönen Tage gestern dann heute wieder ein totaler Langweiler. Es ging von Te Anau über eine Scenic Route in einem Bogen nach Süden bis Invercargill, der Hauptstadt der Südprovinz Southland. Da gab es wieder unendlich viele grüne Hügel, unendlich viel Schafe, Rinder und bisweilen auch Hirsche, als Weidevieh gehalten, unendlich viel Holzplantagen und so gut wie keine Autos. Es ist eine Nebenstrecke, dennoch war ich verwundert. Außerhalb der Top-Touristenorte ist Kiwiland oft sehr eintönig, einsam und langweilig. Das hatte ich schon auf der Nordinsel fest gestellt. Selbst der Straßenabschnitt an der Küste entlang - und es ist immerhin die Küste des antarktischen Ozeans, ist völlig reizlos. Ein einziger Lookout, naja, auch nicht dolle. Als ich einem Hinweisschild zu der Rock Coast von Riverton folgte, fand ich außer Schafen nur ein paar Felsen am kleinen kiesigen Strand vor, auch nichts Besonderes. Wenn das schon für einen touristischen Hinweise reicht...



Morgens gab es aber noch einige schöne Minuten an der Promenade von Te Anau am gleichnamigen See und später dann in Manapouri am ebenfalls gleichnamigen kleinerem See. Von dort aus kann man mit Boot und Bus zum Doubtful Sound fahren, einem weniger besuchten Fjord, der aber auch sehr schön sein soll. Jedenfalls gab es dort am Anleger nur ein einziges größeres Boot und einen kleineren Parkplatz. Alles strömt zum Milford Sound, und das aus gutem Grund. Für den zweiten Tag hätte ich mir den Doubtful Sound aber gerne vorgenommen und angeschaut. Leider hatte ich in Te Anau nur eine Nacht.



Das könnte ich bei manchen Orten sagen, die ich hier in Kiwiland besucht habe. Im Nachhinein weiß ich, welche Orte ich besser ausgelassen und an welchen Orten ich gerne länger geblieben wäre. Statt der Bay of Islands (ganz nett, aber nichts Besonderes) hätte ich gerne viel mehr Zeit auf der Coromandel Peninsula (Nordinsel) gehabt. Statt in Rotorua hätte ich viel lieber in Taupo Station gemacht; den einzigen Geysir in Rotorua kann man für 45 NZD auch auf der Durchfahrt besuchen, wenns denn unbedingt sein soll. Das Waimangu-Vulkantal ist ohnehin viel schöner. Napier ist nicht schlecht, kann man sich aber auch schenken. Statt dessen wäre mir ein ganzer Tag = 2 Nächte für Wellington lieber gewesen. Und für den Abel Tasman hätte ich gut und gerne noch einen weiteren Tag haben können, also 3 Übernachtungen in Nelson. Dafür kann man die Gletscher mit dem totalen Touristen- und Flugrummel (ständig dröhnen Kleinflugzeuge und Helikopter in den Tälern) getrost auslassen. In den Alpen gibt es bessere. - Man braucht also bestimmt nicht mehr Zeit für NZ als 3 Wochen, aber besser wäre eine andere Route und eine andere Auswahl. Klar, nach der Reise ist man klüger als vorher.



Queenstown hätte ich auch gerne verkürzt, wenn überhaupt. Aber gut, bei besserem Wetter hätte man noch die Gondola nutzen können. Eine Nacht reicht aber. Dafür wäre ich liebend gerne 2 oder 3 Nächte in Te Anau geblieben, einem wirklich netten und sehr schön am See gelegenen Ort, der zu mehr taugt als nur zur Übernachtung nach dem Besuch des Milford Sounds. Von dort aus kann man Bootstouren auf dem See und schöne Wanderungen, auch Tageswanderungen, in der Nähe (Fjordland NP) starten. Te Anau ist natürlich auch touristisch, aber noch irgendwie nett, überschaubar und erträglich. Die Restaurants und Straßencafes jedenfalls sind eine besondere Klasse, einfach super. Die Promenade am See heute Morgen hatte etwas derart Beschauliches und Geruhsames, dass es die reinste Erholung war. Das musste auch für den Tag reichen (nein, Manapouri als noch kleinerer und romantischer Ort, 20 km von Te Anau entfernt, kommt auch noch auf die Positivliste), denn danach auf 200 km kam nicht mehr viel.



Invercárgill kann man vergessen, eine recht hässliche Handels- und Industriestadt im Süden halt. „Flat and wide“ - so ähnlich wie der Coffee. Den CBD hat man rasch durchlaufen, hübsch hässlich. Ich habe hier eben sogar das lokale Art- and History-Museum besucht, liegt beim i-Site (Visitor Centre). Hat 15 Minuten gedauert, dann war man durch. Also ich war durchaus willig, hier alles mitzunehmen ... Hierhin kommt man eigentlich auch nur wegen Stewart Island, das ich morgen mit einem Tagesausflug besuche. Bin sehr gespannt darauf, weil sie so gerühmt wird als Naturparadies. Wahrscheinlich kann man das aber nur bei einem der mehrtägigen Hikes wirklich erleben. Hoffentlich spielt das Wetter einigermaßen mit; wie heute wäre schon ok: Bedeckt, aber überwiegend trocken. Man wird bescheiden mit Neuseelands „Westerlies“ (heute „upcoming“, morgen „dying“). Möge es so sein. 

Hier geht es zum GoogleWebalbum.

Sonntag, 23. November 2014

Milford Sound *****

Milford Sound
Das war heute das Beste, was ich in Neuseeland gesehen habe. Das Wetter passte, es war also ein super Tag und ein echtes WOW-Erlebnis. Da würde ich sogar sagen: So etwas wie den State Highway 94 von Te Anau zum Milford Sound (120 km) als auch wie den Fjord selber habe ich noch nicht gesehen. Das ist für Neuseeland einzigartig und absolut sehenswert, das Highlight.



Man braucht nicht viele Worte zu machen, sondern kann die Fotos sprechen lassen. Es sind diesmal etwas mehr, die im Webalbum gezeigt werden. Nicht alle spitze, aber doch so, dass sie einen Eindruck vermitteln von dieser gewaltigen und beeindruckenden Landschaft der schneebedeckten Berge, der steil aufragenden Granitfelsen, der blauen Seen, der hohen Wasserfälle, der reißenden Bäche und natürlich des unergründlichen Fjords, des Milford Sounds. Das hatte was.



Ich bin früh um 6:30 Uhr in Queenstown weg gefahren in einen wunderschönen Morgen, mit vereinzelten Nebelschwaden und nur 5°. Aber es war klar und wurde sonnig. So war ich bald nach 10:30 Uhr am Milford Sound, ehe die Busse dort waren. Deswegen habe ich auf den Hinweg auch nur wenige Fotostopps eingelegt: Die Rückfahrt erfolgt auf derselben Straße bis Te Anau, und da hat man Zeit. Diese Strategie hat sich ausgezahlt. Auf dem Cruise Boot war es noch recht leer, man konnte auf dem offenen Deck prima umher spazieren und in Ruhe die Landschaft genießen und fotografieren. Bei der Rückkehr knapp 2 Stunden später war die Menge der Busse kaum mehr zu zählen und das Gewimmel am Terminal unbeschreiblich. Aber da war ich ja schon wieder weg.



Am Milford Sound selbst gibt es so gut wie nichts außer dem riesigen Bootsterminal. Verpflegen kann man sich auf den Booten, an Land ist nur ein kleines Café beim Visitor Centre. Das ist eigentlich schade, denn es gibt einige verlockende Wanderwege zu Aussichtspunkten über dem Fjord. Es ist der Fjordland Nationalpark, und also ist wieder alles bestens ausgeschildert, sind Wanderwege vorbildlich gekennzeichnet und auf großen Maps plakatiert (gibts natürlich auch broschiert). Auf dieser Seite sind es nicht viele, denn allzu steil und unwegsam sind die Granitfelsen, die 1500 - 2000 m in die Höhe ragen.



Der Fjord selbst ist von Lande her erst zugänglich, seit in ca. 900 m Höhe am Talende ein Tunnel gebohrt wurde, durch den heute noch einspurig die Straße auf die Fjordseite hinüber verläuft. Da muss alles durch. Das eigentliche Wanderparadies befindet sich aber auf der Seite jenseits des Fjords, also in dem langgestreckten Hochgebirgstal, das sich von Te Anau bis hinauf zu den höchsten Bergen erstreckt. Alter und neuer Schnee machte die Aussicht besonders malerisch. Auch einige kleine Eisfelder waren erkennbar. Ein tolles alpines Gebiet, das sich in seiner völlig anderen Flora von unseren Alpen unterscheidet. Es herrschen die verschiedenen neuseeländischen Nadelbäume vor sowie als Laubbaum die sog. „Südbuche“ (ist aber keine Buche), die ich von Chile her kenne. Und natürlich wieder der mit Moosen und Flechten auffallende Regenwald.



Ist schon eine schöne Ecke hier unten im Fjordland, das gefällt mir! Auch das Örtchen Te Anau am Eingang zu diesem Milford-Paradies hat Charme und Charakter, obwohl auch hier natürlich viele Bustouristen Station machen, die vom Milford kommen, wie ja auch ich. - War ein toller Tag heute, der mir ein schönes Stück Neuseeland gezeigt hat. Das schöne Wetter ist allerdings bereits wieder vorbei. Jetzt abends regnet es. Und morgen geht es an die Südküste nach Invercargill.




Viele Fotos gibts wie immer hier im Webalbum.

Samstag, 22. November 2014

Queenstown - nass und von innen

In Queenstown konnte man heute ein Wechselbad erleben: morgens grau, aber trocken, vormittags Aufhellung, mittags 4 Stunden Unwetter mit Sturm, später nachmittags Aufhellung und abends sonnig. Bin einmal richtig gut nass geworden trotz Regenjacke und Schirm. Der nützte allerdings bei dem Sturm nichts mehr. Meine Planungen für heute, eventuell mit der Gondola auf Queenstowns Aussichtsberg zu fahren oder eine Bootsfahrt zu machen, waren damit erledigt.


 Als ich dann ins Hotel kam zum Abtrocknen und Aufwärmen, ging ein Feueralarm los - ein echter. Pass geschnappt und ab durchs Treppenhaus in die Lobby. Die Feuerwehr war mit 3 Fahrzeugen angerückt, Feuerwehrleute mit Rauchmasken drangen ins Treppenhaus ein. Zu sehen und zu riechen war von einem Feuer nichts. Nach knapp einer Stunde war alles vorbei und abgeblasen, die Feuerwehr abgerückt. In der Bar oben im 6. Stock soll der Feueralarm ausgelöst worden sein, ob absichtlich oder irrtümlich wurde nicht klar. War auch egal. Schreck vorbei - und wieder aufs Zimmer.

Den Rest des Tages würde ich irgendwie totschlagen müssen. Denn die Straßen, Geschäfte und Lokalitäten von Queenstown kannte ich nun alle vom x-mal Vorbeigehen. So groß ist der Ort nicht. Es ist eigentlich eine einzige Ansammlung von Hotels, Appartementhäusern, Restaurants, Bars und Outdoorgeschäften. Und natürlich die zahllosen Agenturen, die „activities“ verkaufen: Kayaking, Paragliding, Bungee-Jumping, Wasserski, Speedboot, mountain biking, cross motor biking, Jetbootfahren, Sommerrodeln und wasweißich nicht alles. Natur ist allenfalls Kulisse, denn die meisten Angebote findet man in NZ an jedem Freizeitort. Das meine ich mit „Disneyland“. Kiwiland verkauft sich heute fast durchgängig als ein riesiges Disneyland. In Queenstown ist das auf die Spitze getrieben. Ein Casino gibts natürlich auch. Nach den Flaggen und der Rangfolge der Wechselkurse zu urteilen, kommen die meisten Gäste aus Japan, Korea, Taiwan, Australien. Europa (Euro) steht an letzter Stelle - trotz der vermeintlich vielen Deutschen.



Ob mir Queenstown gefallen hat? Was für eine Frage. Sich den Zirkus mal ein paar Stunden ansehen, ok, aber einen verregneten Tag hier die Zeit tot zu schlagen - nein, da war Queenstown nichts für mich. Selbst bei gutem Wetter kann man hier nicht viel anderes als die angebotenen Aktivitäten machen / buchen. Zum Wandern gibts hier kaum Wege, hier ist auch kein Nationalpark. Dort sieht es natürlich gerade mit Mehrtageswanderungen ganz anders, also positiv aus. Dazu werde ich in meinem Resumee zu Neuseeland etwas schreiben. Queenstown jedenfalls kann man zumindest bei solch verregnetem Wetter abhaken: eine unumgängliche Station zum Milford Sound - gut für einen netten Abend in einem Restaurant am Pier!



Übrigens: Es sieht gut aus. Die Straße zum Milford Sound ist heute wieder offen, und der Wetterbericht ist für morgen endlich mal richtig gut Wäre ja ein riesiges Glück! Ich werde hier sehr früh abfahren müssen, denn die Anfahrt zum Sound dauert gut 4 Stunden.



Und dann präsentierte sich Queenstown doch noch ganz versöhnlich: Am Spätnachmittag kam die Sonne raus, so dass ich tatsächlich noch eine kleine Cruise, eine Bootsfahrt in den Frankton Arm machen konnte, das war doch wenigstens nett!


Ein paar Fotos mehr gibts hier im Webalbum.

Freitag, 21. November 2014

Hinter den Bergen bei den sieben Seen

Irgendwie kommen Neuseeland und ich nicht richtig zusammen. Seit ich auf der Südinsel bin, verfolgt mich der Regen: New Rainland. Und mehr: Sturm und regional auch Schnee kommen dazu, nicht wie in den USA, aber immerhin. Dort kommt allerdings der Winter, hier dagegen sollte es Sommer werden. „Summer is just around the corner“ lese ich. Die Ecke ist aber vorläufig noch weit weg. Denn die nächsten Tage soll es so unwirtlich bleiben.


Gestern hatte ich nachmittags in Wanaka (100 km entfernt von Queenstown) noch Glück. Es war sehr windig, aber trocken und teilweise sonnig. Auch heute Morgen schien alles noch recht gut auszusehen, auch wenn der Wetterbericht schon Übles verhieß. Also hieß es die Zeit nutzen. Ich bin von Wanaka aus die schöne Gebirgsstraße an Cardrona vorbei (Skizentrum) gefahren, dann weiter über den Crown Pass hinüber auf die Queenstown - Seite. Die Berge sind ja nicht allzu hoch, vor allem sehr rund mit sanften Hängen - und alle braun ohne jede Blumen. Der Schnee ist hier schon lange weg, aber es grünt gar nichts, nur unten im Tal. Die Berghänge sind allenfalls mit niedrigem Busch und weiter oben mit hartem Gras bewachsen, wie man es aus Trockenzonen kennt. Und das ist wohl auch die Erklärung für die braunen und kahlen Hänge: alles zu trocken. Dadurch sieht das Gebirge allerdings nicht sehr einladend aus.


Eine kleine Überraschung erlebte ich in dem kleinen Goldgräberstädtchen Arrowtown, abseits der Hauptroute, aber ein touristisches Highlight. Es liegt geschützt im Tal und war so richtig frühsommerlich grün. Jede Menge Laubbäume (Linden, Ahorn) zierten die Alleen, und in den Gärten blühte es über und über von Flieder, Blauregen, Rhododendron, Rosen, Akelei usw. An den Wiesen blühen sehr viel Weißdorn und sogar Rotdorn. Einige große Kastanien sah ich ebenfalls blühen. Das Buschland davor ist gelb vom blühenden Ginster, letzteres übrigens an vielen Stellen der Südinsel, und am Straßenrand blühen Lupinen in allen Farben. In Arrowtown gibt es viele nette Cafes, die zu einem „flat white coffee“ einladen - eine Art Espresso (auch doppelt) mit Milch. Der flat white ist hier ebenso wie in Australien der Standard-Kaffee. Die Sonne schien, Vögel zwitscherten - alles war gut.


Als ich nach Queenstown hinunter an den See komme, ist es dort auch noch sonnig, aber im Südwesten drohen schon finstere Wolken. Die „northerlies“ sind nicht gut, siehe Abel Tasman, die „westerlies“ aber auch nicht, siehe die Gletscher, und nun taugen auch die „southerlies“ nicht viel, wie ich im Wetterbericht lese. Was mögen dann bloß die Ostwinde bringen? Jedenfalls bin ich flugs die Gelegenheit nutzend auch noch die Straße hinauf gefahren zum Coronet Peak, einem weiteren Skigipfel, der aber eine schöne Aussicht bietet. Zumindest in einer Richtung gab es noch keine dicken Wolken. Davon gibts noch ein paar nette Aufnahmen.


Dann hatte ich mir noch Glenorchy vorgenommen, ca. 50 km von Queensland entfernt mit einer malerischen Straße am See, dem großen Lake Wakatipu, an dessem einen Ende auch Queenstown liegt. Das ist eine dead end Straße ins Gebirge hinein. Es wurde bald nach Queenstown landschaftlich aber sehr karg, Queenstown selber ist richtig grün und mit Bäumen geschmückt; dazu später mehr. Nach Glenorchy hin wurde es allerdings nicht nur rauh, sondern auch nass. Ich sah den Regen schon kommen, wie er über dem Ende des Sees hing und weiter nach Nordosten Richtung Queenstown zog. In Glenorchy gab es dann auch nichts mehr zu sehen außer grauen Regenwolken, aber die kenne ich ja schon. So bin ich gleich wieder umgekehrt, die kurvenreichen 50 km zurück. Ich bin heute sonst nicht viel gefahren, hier liegt alles recht dicht beieinander - schrieb ich ja schon. Leider zog der Regen mit mir mit, und als ich in Queenstown im Hotel ankam, schüttete es wie aus Kübeln. Sicht gleich Null. Immerhin sehe ich aus dem Fenster den See, aber der ist auch gleich über die Straße.


Zum Glück ist es ein komfortables Hotel (Rydges) mit bestem Wifi, also Internet. Queenstown selber ist eine absolute Touristen-Hochburg, ein Ferienzentrum, eine Freizeit-Metropole, ein Fun-Center, in New Zealand kaum mehr zu toppen. Dazu gibts noch einen eigenen Beitrag, denn ich bleibe hier zwei Nächte und habe morgen noch den ganzen Tag für Queenstown Zeit. Man kann hier jedenfalls, soweit ich sehe, viel Geld ausgeben, besonders wenn es regnet...


Tja, und nun kommt die Ungewissheit, ob ich wie geplant am Sonntag zum Milford Sound fahren kann. Denn seit gestern ist die 100 km lange berühmte Straße zum Milford Sound hin wegen der Unwetter gesperrt. Ob sie morgen oder Sonntag wieder öffnet, ist fraglich. Dann hänge ich also hier fest bzw. kann nur in meinen nächsten Übernachtungsort Te Anau am Eingang zum Nationalpark Milford Sound fahren. Wäre schon viel Pech, also abwarten und auf Wetterbesserung hoffen. Das tun hier übrigens alle, die Stadt quillt über von Touristen, die dann, wenn es wieder geht, alle zum Milford Sound wollen, au ha...

Die Sonne kommt gerade wieder etwas heraus, es ist Spätnachmittag. Nix wie raus ins Queenstown - Getümmel!

Und hier der Link zum Webalbum.

Donnerstag, 20. November 2014

New Rainland

Heute ging es weiter nach Süden, zuerst an der Küste entlang bis zum Haast River, um dann nach Südosten zum Haast Pass ins Innere der Berge abzubiegen. Was soll ich sagen? New Rainland zeigt sich von seiner feuchten Seite. Besonders die Wetcoast, ich meine die Westküste, versank in Sturm, Wolken und heftigem Regen. Nichts zu sehen. Dabei fing es morgens noch ganz heiter an, sogar der Fox Glacier zeigte sich noch einmal. Doch das wars dann auch. Den Rest der sicher schönen Strecke durch die Berge war nichts, aber auch gar nichts zu sehen außer grauem Regen.


Erst jenseits des Haast Passes, also auf der Ostseite des Gebirgskamms, wurde es etwas besser, vor allem trockener. Zumindest schauten jetzt die Füße der Berge hervor. Man nahm mit, was man kriegen, also sehen konnte, also die Wasserfälle (dabei war der ganze Tag ein einziger Wasserfall!), Lookouts in den Nebel, und dann auch die Blue Pools, die aber ganz grün waren. Selbst bei trübem Wetter gab es eine dolle Farbe des Wassers zu sehen.


Entlang des Lake Wanaka und des Lake Hawea kam sogar die Sonne durch, juchu! Die schöne Strecke verlief nun auf der Ostseite an kahlen Bergen und blauen Seen entlang. Die Berge hier reichen so bis etwas über 2000 m, die höchsten sogar weit über 3000 m, das ist schon eine ganze Menge. Der höchste Berg Australiens hat nur 2600 m. Also sind die Neuseeländischen Alpen für die südliche Hemisphäre ganz beachtlich. Natürlich ist man in einem Tag durch, aber das ist hier ja typisch so, alles Miniatur, alles im Puppenformat. Die Bergkulissen wirken wie in Hollywood, als könne man sie an- und ausschalten. Wahrscheinlich sind deswegen hier so viele US-Filme (Herr der Ringe) gedreht worden.


Wanaka ist ein kleines, lebendiges Freizeit-Örtchen am gleichnamigen See, im Winter ein Skiort mit einigen Pisten in der Nähe, im Cardrona Valley. Da werde ich morgen durchfahren auf dem Wege nach Queenstown. Jetzt im Sommer (haha) werden Wassersport aller Art und natürlich wieder Helikopter-Flüge über die Berge angeboten. Das kann einen erfahrenen Alpinisten aber kalt lassen. Berge, höhere und schönere, habe ich zu Hause genug, lockt mich also nicht. Man muss immer die Relation sehen: Auf der Südhalbkugel gibt es das sonst nicht, allenfalls in Patagonien, und das ist doch sehr weit weg - für Aussies und Kiwis hier also eine nahe gelegene Attraktion.



Manches ist hier in NZ sehr britisch. Gestern beobachtete ich beim Essen am Nebentisch ein Ehepaar meines Alters, sehr konservativ, aber gediegen gekleidet, sehr britischer Akzent. Er redete oft und viel, sie nickte gelegentlich, schwieg aber beharrlich und ließ die Augen erst zu ihrem Mann, dann ins Grenzenlose schweifen. Ich habe von ihr kein Sterbenswörtchen gehört. Sie aßen ihr Menu, und als ich sie später draußen wieder sah, gingen sie miteinander Händchen haltend, d.h. er hielt sie an der Hand. Das muss Liebe sein :-) oder nur Gewohnheit? Jedenfalls traf ich sie vorhin am anderen Ort wieder im Lokal zum Abendessen (wir scheinen einen gemeinsamen Geschmack zu haben), in ganz neuem Dress, aber wieder konservativ-gediegen. Er redete und erzählte wie tags zuvor, sie nickte und schwieg - und folgte ihm dann. Was für ein Paar! Ob das eine Art Rezept ist? Naja, ich weiß nicht...


Ihr seht: Was die Landschaft nicht her gibt, gleicht die Wahrnehmung der Menschen um einen herum wieder aus.

Und hier gibts wieder den Link zum Webalbum.


Mittwoch, 19. November 2014

Gletscher im Regen

Heute hat es wieder kräftig geregnet nach heftigen Stürmen und Gewittern in der Nacht. Auch bei den Gletschern, zu denen man jeweils 1 Stunde Fußmarsch zu machen hat, hörte es nicht auf, im Gegenteil. Man hat nicht viel gesehen wegen des Wetters, ist zudem pitschenass geworden. Immerhin war der Franz Josef Gletscher (der wurde tatsächlich von seinem Entdecker nach dem habsburgischen Kaiser benannt) zumindest zeitweise gut zu sehen, schon ein mächtiger Brocken. 



Der zweite, der Fox-Gletscher, ist wegen Neubaus der Zugangswege derzeit nur schlecht zu erreichen und kaum zu sehen - unabhängig vom Wetter. Auch die neuseeländischen Gletscher sind in den letzten Jahrzehnten gewaltig geschrumpft. Von einer Gletscherzunge ist nichts mehr da. Die Gletscher enden sehr weit oben direkt unterhalb der Eisabbrüche, wie man das aus den Alpen auch oft genug kennt. Trotz des Regens waren viele / alle Besucher auf den Wegen zu den Gletschern. Die nächst gelegenen Gletscher "woanders" sind dann erst in Patagonien zu finden, 5000 km entfernt.



Jetzt sitze ich im komfortablen Motel und trockne mich. Zum Glück hat das Zimmer Zentralheizung, also einen richtigen Radiator, darauf kann man Sachen gut trocknen. Die Heizung ist auch nötig, denn es wurde heute nicht wärmer als 8°. Von wegen "Südsommer" :-( Dem Wetterbericht nach wird das auch noch einige Tage so bleiben. Mir geht es aber bestens und ich bin guter Dinge. Das Wetter ist halt, wie es ist. Heute Abend gehe ich mal wieder essen. Franz Josef Glacier heißt der Gletscher und auch der Touristenort am Ausgangspunkt. Da gibts alles wenn auch nicht billig. Die Verkäufer von Helikopterflügen hatten heute jedenfalls einen schlechten Tag.



Morgen geht es dann weiter in die "südlichen Alpen" hinein nach Wanaka. Die Straße dorthin ist wegen ihrer vielen schönen Ausblicke bekannt. Mal sehn, was davon zu sehen ist. Bei der Straße zum Milford Sound, die ich in 3 Tagen befahren will, brauchte man heute - Schneeketten. Bis dahin sollte sich doch etwas ändern und das Wetter bessern, hoffe ich!

Hier geht es zu den spärlichen Regenfotos von den Gletschern im Google Webalbum.

Die Tasmanische See

Gestern bin ich an der Westküste der Südinsel entlang gefahren, eine wilde Landschaft an der Küste. War schön, aber Ozeanküsten sind halt so. Auch wenn es "nichts Besonderes" ist, ist man doch immer wieder schwer beeindruckt von Meer, Fels und Brandung. Einen schicken Leuchtturm gabs auch noch (ich bin ja lighthouse fan), was will der Mensch mehr. Ozean fasziniert mich immer.

Cape Foulwind lighthouse
Zuerst ging es durch reizvolles Mittelgebirge Richtung Westport an die Küste. Dort ist eigentlich nur das Cape Foulwind sehenswert, Warum das so heißt, weiss ich nicht, jedenfalls ist es dort am Westzipfel Neuseelands sehr malerisch und bei heftigem Wind auch echtg wild. Kaum was los dort, wohl weil der Hwy 6 etwas entfernt davon vorbei führt.



Wieder auf der Staatsstraße 6 geht es dann immer direkt an der Küste entlang kurvenreich weiter nach Süden. Tolle Buchten mit grauen Sandstränden und wilder Brandung laden zum Verweilen ein. Ich fahre nach einigen Fotostops weiter bis Punakaiki. Dort sind die Küstenfelsen begehbar gemacht, um die "Pfannkuchenfelsen" und die "Blowholes" sehen zu können. Hab viele Fotos gemacht, denn es war zum Glück wieder recht schönes Wetter. Malerische Ecke, wirklich.



Das Örtchen Greymouth, ist nur zum Übernachten. Morgen geht es weiter in den Westland NP mit Neuseelands ​Gletschern, bin gespannt. Ich sprach heute mit einer Schweizerin. Wir waren uns einig: Es ist hier touristisch schon einiges los, doch es geht noch ganz gut. Aber wie soll das erst in der Hauptsaison (Jan/Feb) werden? Gut dass man da weg ist bzw. jetzt hier ist.​ Es dürfte sehr voll werden.



Dann abends war bei mir übrigens mal wieder ein Motel-Tag: Guten hiesigen Wein gekauft (Hawkes Bay), und einiges zur Selbstverpflegung, Internet und ein riesiges Appartement, so lässt es sich auch gut leben, wenn das Motel am Ortsrand liegt.

Mehr Fotos gibts im Webalbum "Punakaiki".

Montag, 17. November 2014

Abel Tasman

Dieser berühmte Nationalpark im Nordwesten der Südinsel begrüßte mich mit tiefen Wolken und Regen,. Das blieb auch so, nur dass im Laufe des Tages der Regen stärker wurde. Ich hielt aber an meinem Plan fest, mit einem Boot die Küste entlang zu fahren, um dann ein Stück auf dem Abel Tasman Coast Trail zurück zu wandern.



Das Shuttle Boot legte in mehreren größeren Buchten direkt am Sandstrand an. Es gab vorgeschlagene Routen mit Entfernungsangaben. Ich wählte die 4-Stunden-Route aus. In der Bucht stieg ich dann zwar alleine aus, auf dem Trail waren aber eine ganze Reihe Leute jeden Alters unterwegs. Regensachen voraus gesetzt.



Es war wunderschön. Der Regenwald, die Ausblicke, der Duft und die Vogelrufe, sehr eindrucksvoll und stimmungsvoll. Es muss im Hochsommer ein riesiges Gewimmel hier sein. Jetzt aber war es ruhig und himmlisch.



Durchnässt kam ich am Ziel an, einer weiteren Bucht mit herrlichem Sandstrand und einem Campingplatz für die Hiker. Da konnte man sich bis zur Ankunft des Bootes wenigstens unterstellen. Zurück im Startort Kaiteriteri habe ich erst mal einen heißen Kaffee genossen. In der Pension tat dann die heiße Dusche gut - und abends das Essen. Alle Sachen wurden am Kamin getrocknet.



Mehr Sonne wäre schöner gewesen, vor allem wegen der wunderschönen Ausblicke auf die Buchten und Strände. Aber auch so war es ein durchaus gut gelungener Tag im Abel Tasman. Hier noch mehr zu wandern muss ein Vergnügen sein.

Hier gehts zum Webalbum.

Sonntag, 16. November 2014

Auf die Südinsel

Ah ja,  verstehe: Jetzt geht es mit Neuseeland erst richtig los. Der Norden war nur Vorspiel. Jedenfalls ist der heutige Eindruck von der Überfahrt von Wellington nach Picton und dann weiter die kurvenreiche und sehr malerische Queensroad Richtung Nelson schon ein Erlebnis der Spitzenklasse. Hier mal ein paar Bilder:




Morgen geht es auf einen Tagesausflug mit Wanderung in den Abel Tasman Nationalpark. Lässt sich gut an, und ich bin sehr gespannt und neugierig. Hier in Nelson habe ich für 2 Nächte eine wunderschöne und gemütliche B&B Pension inmitten eines blühenden Rosengartens. Laundry ist auch dabei - wird morgen von Robyn erledigt. So muss das sein ;-)



Mehr Fotos im Google Webalbum.